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Infos und Testergebnisse zu den Core-i-Prozessoren der 13. Generation [Update]

von | Okt 22, 2022 | CPU

Seit 20. Oktober 2022 ist Intels neueste CPU-Generation „Raptor Lake-S“ im Handel erhältlich. Erste Informationen darüber gab es bereits am 27. September. Es handelt sich um die nunmehr 13. Generation der Core-i-Prozessoren, die aber lediglich einen Zwischenschritt auf dem Weg zur nächsten umfangreicheren Aktualisierung der Mikroarchitektur („Meteor Lake“) im Laufe des nächsten Jahres darstellt. Angesichts der starken Konkurrenz in Form der Ryzen-7000-CPUs entschied sich Intel wohl kurzfristig dafür, davor noch einen „Refresh“ von Alder Lake-S in den Handel zu bringen.

ModellKerne/ThreadsTakt (P-Kern)
Basis/Turbo/TVB (GHz)
L2+L3-Cache (MiB)RAMPL1/PL2 (W)Preis in EUR (Release)
Core i9-13900K(F)24 (8P+16E)/323,0/5,4/5,868DDR5-5600, DDR4-3200150/253749
Core i9-12900K(F)16 (8P+8E)/243,2/5,1/5,244DDR5-4800, DDR4-3200125/241600 (700)
Core i7-13700K(F)16 (8P+8E)/243,4/5,3/5,454DDR5-5600, DDR4-3200150/253539
Core i7-12700K(F)12 (8P+4E)/203,6/4,9/5,037DDR5-4800, DDR4-3200125/190430 (450)
Core i5-13600K(F)14 (6P+8E)/203,5/5,1/-44DDR5-5600, DDR4-3200125/181399
Core i5-12600K(F)10 (6P+4E)/163,7/4,9/-29,5DDR5-4800, DDR4-3200125/150325 (329)

Hinweise:
Die F-Modelle besitzen keine integrierte Grafikkeinheit und sind deshalb etwas günstiger.
PL1 (Power Limit 1) = TDP, PL2 = maximal mögliche Leistungsaufnahme im Turbo-Boost-Modus
Stand: 20.10.22

Verbesserungen gegenüber der 12. Generation (Alder Lake-S)

  • mehr Effizienzkerne (E-Kerne): Die Anzahl der E-Kerne wurde im Vergleich zu den Vorgängermodellen jeweils verdoppelt.
  • verbesserter Intel-7-Fertigungsprozess: Durch das verbesserte 10-nm-Fertigungsverfahren sind höhere Taktfrequenzen bei Aktivierung der Turbo-Modi Turbo Boost Max 3.0 und Thermal Velocity Boost (TVB) möglich.
  • größere Caches: Der L2-Cache pro Leistungskern (P-Kern) ist nun 2 MiB statt 1,25 MiB groß, der L2-Cache pro Effizienzkern-Modul (besteht aus vier E-Kernen) wurde auf vier MiB verdoppelt. Auch der gemeinsame 3L-Cache wurde um bis zu 6 MiB vergrößert.

Kompatibilität mit bestehenden Systemen

Da es sich bei den neuen CPUs lediglich um eine leicht verbesserte Neuauflage der Vorgängergeneration handelt, können diese auch auf bereits vorhandenen Mainboards mit 600er-Chipsatz und Sockel 1700 verwendet werden. Trotzdem wird es ab Oktober neue Chipsätze geben, die mehr PCI-Express-4.0-Lanes und fünf statt vier USB-3.2-2×2-Anschlüsse mit 20 Gbit/s zur Verfügung stellen werden.

Leistung

Laut Intel soll der Core i9-13900K bei einem aktiven Kern (Single-Core) 15 Prozent schneller sein als das Vorgängermodell. Im Mehrkernbetrieb (Multi-Core) soll der Vorsprung mit 41 Prozent sogar noch deutlicher ausfallen. Das Leistungsplus bei Spielen fällt im Vergleich zu einem AMD Ryzen 9 5950X sehr unterschiedlich aus: Es soll je nach Titel zwischen sechs und 58 Prozent liegen.

Spiele

In unabhängigen Leistungstests ist der Leistungssprung des Top-Modells bezogen auf Spiele mit über 20 Prozent sogar noch deutlicher. Auch die beiden nächstgrößeren Modelle Core i7-13700K und i5-13600K haben mit 21 bzw. 24 Prozent gegenüber ihren jeweiligen Vorgängern stark zugelegt. Im Vergleich mit der Konkurrenz in Form der neuen Ryzen-7000-Serie liefert sich bereits der „kleine“ Core i5-13600K ein Duell mit einem Ryzen 9 7950X, das er in der Summe sogar gewinnt. Core i9-13900K und i7-13700K liegen mit durchschnittlich 10 bzw. 7 Prozent vor AMDs Spitzenmodell, laut ComputerBase sind es sogar 17 bzw. 11 Prozent.

Anwendungen

Bei Anwendungen ist der Abstand des Topmodells zu einem Ryzen 9 7950X mit durchschnittlich acht Prozent etwas geringer. Wenn hingegen alle Kerne genutzt werden, liegt der Ryzen 9 7950X knapp in Führung, wobei dieser auch auf 16 Leistungskerne zugreifen kann, während der Core i9-13900K nur acht Leistungskerne, aber dafür 16 Effizienzkerne aufbieten kann.

Stromverbrauch/Effizienz

Obwohl die maximale Leistungsaufnahme nur geringfügig höher ausfällt, soll die Leistung gegenüber der Vorgängegeneration stark zunehmen. So wird der 41-prozentige Vorsprung des i9-13900K im Mehrkernbetrieb bei einer lediglich fünf Prozent höheren Leistungsaufnahme erzielt. Selbst bei einem Verbrauch von nur 115 W soll der Zuwachs noch bei 21 Prozent liegen.

Betrachtet man nur die durchschnittliche Leistungsaufnahme, Legen die neuen CPU-Modelle im Vergleich zur 12. Generation nochmals deutlich zu. Der Verbrauch des Spitzenmodells steigt beim Spielen von 120 W auf 148 W, in Anwendungen von rund 200 W auf 276 W. Das bedeutet einen Zuwachs von stolzen 23% bzw. 37%! Beim Core i7-13700K beträgt dieser 6% bzw. 22% und beim Core i5-13600K 1% bzw. 21%.

Während die Effizienz des Topmodells im Vergleich zum Vorgänger fast gleich geblieben ist, ist der Core i7-13700K 15% effizienter geworden. Den höchsten Effizienzgewinn verzeichnet der Core i5-13600K mit satten 24%. Im Vergleich zu den Ryzen-7000-CPUs von AMD ohne manuelle Limitierung der Leistungsaufnahme liegen die Intel CPUs der 13. Generation bei der Leistung pro Watt leicht vorn. Bei einer Begrenzung auf 88 W bzw. 142 W hingegen zieht Intel den Kürzeren.

Preis

Vergleicht man den relativen Preisanstieg mit der relativen Spiele-Mehrleistung und der Zunahme an Kernen, dann kommt man zu folgendem Ergebnis:

Core i9-13900K +25% +21% +8
Core i7-13700K +25% +21% +4
Core i5-13600K +23% +24% +4

Da sich Preisanstieg und Mehrleistung ziemlich die Waage halten, hat sich der Preis somit im Vergleich zur Vorgängergeneration kaum verändert.

Im Vergleich zu den entsprechenden Ryzen-7000-CPUs von AMD sind die Intel-Core-i-Prozessoren der 13. Generation bei insgesamt höherer Durchschnittsleistung günstiger: So kostet der Core i9-13900K etwa 100,00 EUR weniger als ein Ryzen 9 7950X, der Core i7-13700K ist 130,00 EUR billiger als ein Ryzen 9 7900X und beim Core i5-13600K beträgt der Preisunterschied zum Ryzen 7 7700X immerhin noch 80,00 EUR (Stand: 20.10.).

Fazit

sehr schnelle Gaming-CPUs mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis

Empfehlung: Core i5-13600K (schneller, effizienter und 200 EUR billiger als ein Core i9-12900K)

Pro

  • sehr hohe Spiele-Leistung
  • gutes Preis-/Leistungsverhältnis
  • wer bereits eine Intel-Core-i-CPU der 12, Generation besitzt, benötigt kein neues Mainboard
  • unterstützt auch günstigen DDR4-Arbeitsspeicher

Contra

  • hoher Stromverbrauch
  • Leistung im Mehrkernbetrieb leicht unter Ryzen-7000-Niveau