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GPU-Übersicht

Die meisten Grafikkarten für den PC sind mit Grafikprozessoren der Geforce-Serie von NVidia oder der Radeon-Serie von AMD ausgestattet, wodurch das Angebot auf den ersten Blick überschaubar erscheint. In der Regel bringt der Entwickler des Grafikprozessors unter eigenem Namen nur ein Referenzmodell der Grafikkarte, die sogenannte Founders Edition, auf den Markt, alle weiteren Modelle werden von anderen Firmen produziert. Aus diesem Grund gibt es sehr viele Anbieter (z.B. Asus, Gainward, MSI, PNY, Sapphire, Zotac), die vom vorgegebenen Design abweichen, Deshalb gibt es die gleiche GPU auch mit unterschiedlichen Taktfrequenzen, Speichergrößen, Kühlungsdesigns und Anschlüssen.

Aktuelle Marktübersicht

Der Markt für Grafikprozessoren im Bereich Gaming (PC-Spiele) wird – von den integrierten Grafikeinheiten einmal abgesehen – mittlerweile dominiert von den beiden Unternehmen AMD (Sitz: Sunnyvale, Kalifornien) und Nvidia (Sitz: Santa Clara, ebenda). Gegen Ende der 1990er Jahre gab es noch eine Reihe anderer namhafter Hersteller wie 3dfx (übernommen von Nvidia), ATi (übernommen von AMD), S3, Matrox, STMicroelectronics, 3DLabs oder PowerVR. Der harte Wettbewerb um den schnellsten und modernsten Grafikchip (der Begriff GPU wurde erstmals 1999 von Nvidia verwendet), immer kürzere Produktlebenszyklen und die damit verbundenen hohen Kosten für Entwicklung und Fertigung führten allerdings dazu, dass diese sich aus dem Gaming-Segment zurückzogen oder von Konkurrenten aufgekauft wurden. Deshalb lassen die Firmen heutzutage ihre Grafikchips auch von Auftragsfertigern wie TSMC oder Globalfoundries produzieren. AMD vermarktet seine GPUs unter der Bezeichnung „Radeon“, NVidia verwendet den Namen „GeForce“. Die folgenden Tabellen enthalten alle aktuell auf dem Markt erhältlichen Gaming-Grafikprozessoren nach Leistung geordnet.

GPUs nachHersteller,  Serie und Leistung geordnet

Nvidia Geforce-RTX-30-Serie

Die ersten Grafikprozessoren (GPUs) der Geforce-30-Serie (Codename: Ampere) wurden am 1. September 2020 vorgestellt. Das Top-Modell, die Geforce RTX 3090 ist seit 17. September im Handel erhältlich. Sie besitzt wie bereits das Vorgängermodell RTX Titan gigantische 24 GB Grafikspeicher, allerdings in Form des schnelleren GDDR6X. Als nächstes erschien am 24. September die Geforce RTX 3080, welche die Geforce RTX 2080 Ti beerbt, aber nur 10 statt 11 GB Grafikspeicher vom Typ GDDR6X aufweist. Erscheinungstermin der Geforce RTX 3070 war der 15. Oktober. Das kleinste Modell, die Geforce RTX 3060, wurde am 25. Februar 2021 veröffentlicht. Das Besondere an dieser GPU ist, dass sie mit 12 GB mehr Grafikspeicher besitzt als etwa die wesentlich schnellere Geforce RTX 3080. Im Juni kamen die schnelleren Ti-Versionen der Geforce RTX 3070 und 3080 auf den Markt; am 11. Januar 2022 folgte die Geforce RTX 3080 mit 12 GB Grafikspeicher. Das letzte und leistungsfähigste Modell der Serie, die Ti-Variante der Geforce RTX 3090, wurde schließlich am 29. März der Öffentlichkeit vorgestellt.  Allen GPUs ist gemeinsam, dass sie jeweils doppelt so viele Shader-Einheiten besitzen wie ihre entsprechenden Vorgänger. Die Leistung der Raytracing-Einheiten wurde stark verbessert.

 

Technische Neuerungen

 

  • Neues Fertigungsverfahren:  Durch das neue Fertigungsverfahren 8LPP (8 steht für die Strukturbreite 8 nm, LPP für „Low Power Plus“) können mehr Transistoren pro Flächeneinheit auf dem Chip untergebracht werden. Außerdem sinkt der Stromverbrauch der Transistoren, wodurch eine höhere Energieeffizienz (Leistung/Watt) erreicht wird.

  • Verdoppelung der Shader-Einheiten: Die Anzahl der Recheneinheiten für die vor allem in Spielen wichtigen 32-Bit-Gleitkommazahlen (FP32) wurde jeweils im Vergleich zum entsprechenden Vorgängermodell verdoppelt. Da die Zuteilung von Prozessen mit steigender Anzahl Recheneinheiten immer aufwendiger wird, bedeutet dies allerdings nicht, dass sich dadurch auch die Rechenleistung gleich verdoppelt.

  • Neuer Speichertyp GDDR6X: Der neue Speichertyp wird nur bei den beiden Top-Modellen Geforce RTX 3080 und 3090 eingesetzt und nutzt zur Übertragung von Daten das Modulationsverfahren PAM4 (PAM = Pulsamplitudenmodulation, die Zahl dahinter steht für die Anzahl der Signalpegel bzw. Amplitudenwerte). Anders als beim PAM2-Verfahren, das u.a. bei GDDR6 eingesetzt wird, werden statt einem Bit gleich zwei Bits pro Symbol übertragen. Dadurch verdoppelt sich die verfügbare Übertragungsbandbreite auf (theoretisch) ein Terabyte pro Sekunde.

  • Neues Kühlkonzept: Eigens für die Referenzkarten mit Geforce RTX 3080 und 3090 hat Nvidia ein neues Kühlkonzept entwickelt, das besser an die typische Luftzirkulation in einem PC-Gehäuse angepasst ist: Der hintere Axiallüfter saugt die kühle Luft vom Frontlüfter des Gehäuses an. Diese strömt dann durch einen Lamellenblock, nimmt dabei Wärme auf und wird schließlich über den vorderen Axiallüfter ausgestoßen. Die heiße Luft wird sowohl über die hinteren Lüftungsschlitze der Grafikkarte als auch über den hinteren Gehäuselüfter nach außen abgeführt. Laut Hersteller kann etwa eine Geforce RTX 3090 dadurch bei gleicher Lautstärke etwa 30° C kühler gehalten werden als ihre Vorgängerin RTX Titan.

  • Neuer 12-Pin-Stromanschluss: Dieses Kühlkonzept funktioniert nur, weil Komponenten wie Speichermodule und Spannungswandler verkleinert und dichter gepackt wurden. Dazu gehört auch die Einführung eines kompakteren 12-Pin-Stromanschlusses, der die beiden bisherigen 8-Pin-Stromstecker ablöst. Um Kompatibilität zum bestehenden Netzteil des Rechners zu gewährleisten, liegt den Referenzkarten ein Y-Adapter (1×12-Pol auf 2×8-Pole) bei.

  • RTX I/O: Diese Technologie nutzt die DirectStorage-Programmierschnittstelle, um komprimierte Spieldaten direkt von der SSD in den Speicher der Grafikkarte laden zu können. Die Dekompression wird dabei von den Recheneinheiten des Grafikprozessors übernommen. RTX I/O ermöglicht so kleinere Spieldateien und kürzere Ladezeiten. Die DirectStorage-API kommt allerdings erst Anfang 2021 mit einem größeren Windows-Update.

  • PCI-Express-4.0-Unterstützung

  • HDMI-2.1-Unterstutzung: Über die HDMI-2.1-Schnittstelle können nun auch Inhalte in 8K-Auflosung (7680 x 4320) mit 120 Hz wiedergegeben werden. Allerdings funktioniert das nur bei aktiviertem DLSS UP (Qualitätsstufe „Ultra Performance“). Dabei wird das Bild intern nur in einer Auflösung von 2.560 x 1.440 (WQHD) Bildpunkten berechnet und dann von der trainierten KI (künstliche Intelligenz) auf 7680 x 4320 Bildpunkte hochskaliert.

  • Resizable BAR: Damit die CPU mit der Grafikkarte Daten austauschen kann, müssen dieser zuerst ein oder mehrere Adressbereiche im Speicher zugewiesen werden. Basisadressregister (BARs) enthalten u.a. die Startadresse dieser Segmente und bestimmen auch deren Größe bzw. Länge. Normalerweise sind die über BARs adressierbaren Speicherbereiche auf 256 MB beschränkt. Vor allem bei Spielen mit großen, offenen Außenbereichen fallen aber oft größere Datenmengen an. Mit Resizable (in der Größe veränderbaren) BARs wird diese Grenze aufgehoben, wodurch diese Datenblöcke in den Speicher am Stück ohne mehrmaliges Nachladen übertragen werden können. Nur die Geforce RTX 3060 unterstützt im Lieferzustand Resizable BAR, bei allen anderen Modellen muss zuerst die Firmware aktualisiert werden. Nähere Informationen hierzu findet man auf der entsprechenden Hersteller-Website.

Leistung

 

Laut Hersteller sollen sowohl Shader- als auch die verbesserten Tensor-Einheiten 1,7-mal schneller arbeiten als bei der Vorgängergeneration, die neuen Raytracing-Einheiten sollen sogar um den Faktor 2,7 schneller sein. In Wolfenstein Youngblood ist eine Geforce 3080 bei aktiviertem Raytracing um 80 Prozent (!) schneller als eine Geforce GTX 1080 Ti ohne Raytracing. Besonders Spiele wie Minecraft RTX, die zur Darstellung ausschließlich Raytracing verwenden, profitieren sehr stark von den überarbeiteten RT-Einheiten.

  • Geforce RTX 3050

Das kleinste Modell der Geforce-RTX-30-Serie  rechnet im Durchschnitt 37 Prozent langsamer als eine Geforce RTX 3060 und liegt damit zwischen einer Geforce 1070 (Ti) und einer Geforce RTX 2060.

  • Geforce RTX 3060

Die Geforce RTX 3060 kann sich in den meisten Spielen mit minimalem Abstand vor der Geforce RTX 2060 Super positionieren. Besonderes Merkmal dieser GPU ist der mit 12 GB sehr üppig ausgefallene Grafikspeicher, der für diese Leistungsklasse (optimale Auflösung FullHD) eigentlich viel zu groß ist.

  • Geforce RTX 3060 Ti

In den Spiele-Leistungstests liegt die Geforce RTX 3060 Ti meistens knapp vor der Geforce RTX 2080 Super. Sie ist im Schnitt 14 Prozent langsamer als eine Geforce RTX 3070.

  • Geforce RTX 3070

Die Leistung der Geforce RTX 3070 (Referenzkarte des Herstellers) liegt erwartungsgemäß auf dem Niveau einer Geforce RTX 2080 Ti. Sie stellt gerade für Besitzer einer Geforce GTX 1070 ein hervorragendes Upgrade (Aufwertung) dar, da sie mehr als die doppelte Leistung aufweist. Der wohl größte Nachteil der Geforce RTX 3070 ist der für heutige Verhältnisse sehr knapp bemessene Grafikspeicher von 8 GB. Diese Tatsache macht sich leistungsmäßig vor allem in höheren Auflösungen  (WQHD, Ultra-HD) bemerkbar.

  • Geforce RTX 3070 Ti

Die Ti-Version der Geforce RTX 3070 zeichnet sich hauptsächlich durch den schnelleren GDDR6X-Grafikspeicher aus und arbeitet im Durchschnitt 10 Prozent schneller als die normale Version. Damit unterliegt sie dennoch knapp dem direkten Konkurrenzmodell Radeon RX 6800.

 

  • Geforce RTX 3080

Im ersten Leistungstest der Geforce RTX 3080 Founders Edition durch die Redaktion der PC Games Hardware zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Spieleleistung im Vergleich zu den Vorgängern: Im weit verbreiteten FullHD-Modus (1.920 x 1.080 Bildpunkte) liegt sie im Durchschnitt 29 Prozent vor einer Geforce RTX 2080 Ti und sogar 52 Prozent vor einer Geforce RTX 2080S. Das Konkurrenzprodukt, die Radeon RX 5700 XT, wird regelrecht deklassiert: Hier rechnet die Nvidia-GPU durchschnittlich 85 Prozent schneller! Auch im UltraHD-Modus (3.840 x 2.160)  kann sich die Geforce RTX 3080 gut absetzen: Sie ist hier immer noch 32 Prozent schneller als eine Geforce RTX 2080 Ti.

  • Geforce RTX 3080/12GB

Die Geforce RTX 3080/12GB kann sich erwartungsgemäß nur mit sehr geringem Abstand vor der Geforce RTX 3080 positionieren. Dadurch kann sie immerhin die Konkurrenz in Form der Radeon RX 6800 XT überholen. Als vorteilhaft insbesondere in höheren Auflösungen oder beim Einsatz von Raytracing  erweist sich der etwas größere Grafikspeicher.

  • Geforce RTX 3080 Ti

Die Geforce RTX 3080 Ti ist mit etwa vier Prozent nur geringfügig langsamer als das Spitzenmodell, hat aber nur halb soviel Speicher. Sie rechnet im Durchschnitt genauso schnell wie eine AMD Radeon RX 6900 XT.

  • Geforce RTX 3090

Die zur Zeit mit Abstand schnellste, aber auch teuerste Gaming-Grafikkarte auf dem Markt ist die Geforce RTX 3090 FE. Allerdings hat diese absolute Spitzenposition auch ihren Preis: Satte 114 Prozent Preisaufschlag gegenüber einer Geforce RTX 3080 FE bei einer Mehrleistung von nur 12 Prozent in Spielen [Quelle]. Allerdings verfügt die Geforce RTX 3090 FE auch über satte 24 GB Grafikspeicher, welcher sie zu einer sehr zukunftssichere Investition macht. Nicht nur Spiele mit Raytracing, sondern auch (semi-)professionelle Anwendungen aus dem Bereich der Videobearbeitung oder 3D-Modellierung ziehen einen Nutzen daraus.

  • Geforce RTX 3090 Ti

 Die Geforce RTX 3090 Ti löst das Non-Ti-Modell im Frühjahr 2022 als schnellste und teuerste Gaming-Grafikkarte ab. Der Abstand zwischen beiden Grafikchips bei der Spieleleistung fällt mit durchschnittlich 5 Prozent aber sehr gering aus. Mit steigender Auflösung kann die Geforce RTX 3090 Ti diesen Vorsprung noch etwas weiter ausbauen.

 

Stromverbrauch / Energieeffizienz

Mit einem Spitzenverbrauch von mehr als 350 Watt sind die Geforce RTX 3080 mit 12 GB Grafikspeicher und die Geforce RTX 3090 (Ti) die bislang stromhungrigsten Grafikchips von Nvidia, dicht gefolgt von der Geforce RTX 3080 mit einem Verbrauch von 320 bis 330 W. Die Geforce 3090 Ti genehmigt sich sogar über 450 Watt! Dennoch haben sie eine höhere Energieeffizienz (Leistung/Watt) als die beiden Vorgängermodelle Geforce RTX 2080 Ti und  Geforce RTX 2080S: Bei der Geforce RTX 3080 FE hat die Leistung im Vergleich zur Geforce RTX 2080 Ti  um 30 Prozent zugelegt, der Stromverbrauch aber nur um 23 Prozent. Nur die beiden Modelle Geforce RTX 3090 und 3080 Ti arbeiten sogar noch effizienter. [Quelle] Am sparsamsten zeigt sich die Geforce RTX 3060 (Ti) mit einem Verbrauch von maximal 171 (202) Watt (Geforce RTX 3070: 221 W). Als effizienteste GPU der Serie entpuppt sich jedoch die Geforce RTX 3070, während die Ti-Version der Geforce RTX 3090 das Schlusslicht in der Tabelle darstellt.

Preis

Für seine Referenzkarten (Founders Editions) gibt Nvidia folgende Preise an:

  • Geforce RTX 3090 Ti – 2.249 €
  • Geforce RTX 3090 – 1.499 €, neue UVP 1.549 € (Geforce RTX Titan – 2.749 €)
  • Geforce RTX 3080 Ti – 1.199 €
  • Geforce RTX 3080 12 GB – noch nicht bekannt
  • Geforce RTX 3080 – 699 €, neue UVP 719 € (Geforce RTX 2080 Ti/Super – ab 1.200 € / 665 €)
  • Geforce RTX 3070 Ti – 619 €
  • Geforce RTX 3070 – 499 €, neue UVP 519 € (Geforce RTX 2080 – ab 700 €)
  • Geforce RTX 3060 Ti – 399 €, neue UVP 419 € (Geforce RTX 2070 Super – ab 640 €, Stand: Dezember 2020)
  • Geforce RTX 3060 – 329 €

Wenn man die Preise mit den aktuellen Preisen (September 2020) der Vorgänger vergleicht, dann fällt auf, dass die neue Generation ein wesentlich besseres Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Die Geforce RTX 3080 ist leistungsmäßig sogar oberhalb einer Geforce 2080 Ti angesiedelt, hat aber etwas weniger Speicherkapazität. Aktuell liegen die Preise aufgrund des knappen Angebots allerdings immer noch oberhalb der von Nvidia angegebenen UVP. Wohl aus diesem Grund hat der Hersteller seine UVP zum Jahreswechsel leicht erhöht.

Technische Daten

Die folgende Tabelle listet die technischen Daten der Referenzmodelle (Founders Edition) auf.

GPUBasistakt (MHz)Turbotakt (MHz)FP32/TMUs/ROPsTensor/RTSpeicheranbindung (Bit)Grafikspeicher
Geforce RTX 3090 Ti1670186010752/336/112336/8438424 GB GDDR6X (21 GT/s)
Geforce RTX 30901400170010496/328/112328/8238424 GB GDDR6X (19,5 GT/s)
Geforce RTX 3080 Ti1370167010240/320/112320/8038412 GB GDDR6X (19 GT/s)
Geforce RTX 3080 12GB126017108960/280/96280/7038412 GB GDDR6X (19 GT/s)
Geforce RTX 3080144017108704/272/96272/6832010 GB GDDR6X (19 GT/s)
Geforce RTX 3070 Ti158017706144/192/64192/482568 GB GDDR6X (19 GT/s)
Geforce RTX 3070150017305888/184/96184/462568 GB GDDR6 (14 GT/s)
Geforce RTX 3060 Ti141016704864/152/80152/382568 GB GDDR6 (14 GT/s)
Geforce RTX 3060132017773584/112/48112/2819212 GB GDDR6 (15 GT/s)

Nvidia Geforce-RTX-20-Serie

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Die Veröffentlichung der Geforce-RTX-20-Grafikprozessoren, die nach dem britischen Mathematiker Alan Turing auch als Turing-Generation bezeichnet werden, erfolgte Mitte September 2018. NVidia hat wie bereits bei den vorherigen Generationen zuerst die leistungsfähigsten Modelle auf den Markt gebracht: Die GeForce RTX 2080 Ti, die GeForce RTX 2080 sowie die etwas preisgünstigere GeForce RTX 2070. Am 15. Januar 2019 wurde die Serie durch die GeForce RTX 2060, dem kleinsten Modell, vervollständigt. Bereits ein halbes Jahr später wurde sie zusammen mit der GeForce RTX 2070 und der RTX 2080 durch schnellere Super-Varianten ersetzt, um der Konkurrenz durch die gleichzeitig erschienen Navi-GPUs von AMD Paroli bieten zu können.Der wohl bedeutendste Unterschied zu den Vorgängermodellen der 10er-Serie liegt darin, dass die Grafikchips neben einer größen Anzahl an universellen CUDA-Einheiten (maximal 4352 statt 3548) nun auch spezialisierte Recheneinheiten jeweils für Deep Learning Anti-Aliasing und Raytracing enthalten. Als Grafikspeicher wird außerdem der schnellere GDDR6-Speicher mit einer theoretischen Datentransferrate von 14 Gigatransfers pro Sekunde (GT/s) eingesetzt. Nur die GeForce RTX 2080 Super nutzt Speicher mit einer etwas höheren Geschwindigkeit von 15,5 GT/s.

 Weitere Verbesserungen

  • Der von allen Kernen (NVidia bezeichnet diese als Shader-Multiprozessoren) gemeinsam genutzte Pufferspeicher (L2-Cache) ist jeweils doppelt so groß wie beim entsprechenden Vorgängermodell.

  • Variable Rate Shading: Normalerweise wird für jeden einzelnen Bildpunkt ein eigenes Shader-Programm ausgeführt, das dessen endgültigen Farbwert berechnet. Bei der als Variable Rate Shading bezeichneten Technik können mehrere Bildpunkte zu Blöcken unterschiedlicher Größe zusammengefasst werden. Auf diese Weise kann bei größeren, homogenen Flächen, die sich kaum verändern, Rechenzeit gespart werden.

  • Auch Grafikprozessoren können Rechenoperationen sowohl mit Fließkommazahlen (Floating Point, FP) als auch mit ganzen Zahlen (Integer, INT) durchführen. Bislang konnten die Recheneinheiten (ALUs) entweder einen FP- oder INT-Befehl pro Arbeitstakt ausführen. Jetzt ist es möglich, beide Typen von Instruktionen parallel zu verarbeiten.

  • Der neue 12-nm-Fertigungsprozess führt zu einer erhöhten Energieffizienz im Vergleich zum 16-nm-Fertigungsverfahren der 10er-Serie.

Leistung

  • ohne aktiviertes Raytracing

Im Vergleich zu ihren Vorgängern können die neuen GPUs vor allem in der Ultra-HD-Auflösung einen deutlichen Leistungszuwachs verbuchen. In der weit verbreiteten Full-HD-Auflösung fällt die Mehrleistung eher gering aus (Ausnahme: GeForce RTX 2060). Aufgrund des extrem hohen Preises der neuen GPUs lohnt sich die Anschaffung nur für Technik-Freaks oder absolute Spiele-Enthusiasten, die bereits einen großen UHD-Monitor  besitzen. Wer allerdings auf Ultra-HD verzichten kann und nur eine GeForce GTX 1060 besitzt, für den empfiehlt sich der Kauf einer GeForce RTX 2060, da sie trotz des relativ günstigen Preises bei manchen Spielen sogar das Leistungsniveau einer GeForce GTX 1080 (Founders Edition) erreicht (Quelle).

 

 

Quelle: https://www.chip.de/bestenlisten/Bestenliste-Grafikkarten-PCIe–index/detail/id/733/ (Stand: 31.01.2019, jeweils schnellstes Modell)

 

  • mit aktiviertem Raytracing

Wer realistische Reflexionen in Scheiben oder Pfützen bewundern möchte, der muss zur Zeit noch starke Leistungseinbußen in Kauf nehmen. Bei Battlefield V, dem bislang einzigen Titel mit Raytracing-Reflexionen, sinkt die Anzahl der berechneten Bilder pro Sekunde im Full-HD-Modus um etwa 40%. Sie befindet sich aber erfreulicherweise immer noch im spielbaren Bereich, was man im Ultra-HD-Modus nicht mehr behaupten kann. Wenn Raytracing hingegen für globale Beleuchtung (z.B. Sonnenlicht) wie in Metro: Exodus eingesetzt wird, sinkt die Leistung nur um etwa 20%, im Ultra-HD-Modus um ein Drittel. Auch die dritte Raytracing-Variante, die bei Shadow of the Tomb Raider zur Darstellung von Schatten genutzt wird, führt im Schnitt zu einer um 28% verringerten Bildrate. Vor allem die schwächste GPU mit Raytracing, die GeForce RTX 2060 stößt bereits im Full-HD-Modus deutlich an ihre Leistungsgrenze. Wenn man sich keine GeForce RTX 2080 Ti leisten kann, sollte man Raytracing auf UHD lieber deaktivieren. Mit Sicherheit werden kommende Aktualisierungen aber noch Leistungsverbesserungen bringen.

  • mit aktiviertem Raytracing und DLSS

Wenn zur Kantenglättung DLSS verwendet wird, können die durch Raytracing verursachten Leistungseinbrüche zumindest teilweise kompensiert werden. Die Bildraten legen vor allem im Ultra-HD-Modus deutlich zu, wodurch auch bei einer GeForce RTX 2070 noch Werte im spielbaren Bereich (30 bis 60 Bilder pro Sekunde) erzielt werden können. Allerdings wirkt sich DLSS je nach Spiel sehr unterschiedlich auf die Bildqualität aus: Entweder wird das Bild unscharf oder die Darstellung wird zwar schärfer und detaillierter, feine Strukturen aber beginnen zu flimmern.

 

Technische Daten

Die folgende Tabelle listet die technischen Daten der Referenzmodelle (Founders Edition) auf. Modelle anderer Hersteller haben meist eine höhere Taktfrequenz.

ModellGPU-Basistakt (MHz)GPU-Turbotakt (MHz)Rechenwerke (CUDA/Tensor/RT)Speicheranbindung (Bit)Speicherkap./-typ
GeForceRTX 2080 Ti135016354352/544/6835211 GB GDDR6
GeForce RTX 2080 Super165018153072/384/482568 GB GDDR6
GeForce RTX 2080151518002944/368/462568 GB GDDR6
GeForce RTX 2070 Super160517702560/320/402568 GB GDDR6
GeForce RTX 2070141017102304/288/362568 GB GDDR6
GeForce RTX 2060 Super147016502176/272/342568 GB GDDR6
GeForce RTX 2060134516801920/240/301926 GB GDDR6

Nvidia Geforce-16-Serie

Um die nach dem Auslaufen der GeForce-10-Serie entstandene Lücke im Mittelklasse-Segment zu schließen, hat NVidia die GeForce-16-Serie veröffentlicht. Sie beruht wie die GeForce-20-Serie auf der Turing-Architektur, verfügt aber nicht über die für Raytracing und Deep Learning Super-Sampling benötigten Recheneinheiten. Eingeführt wurde die neue Serie im Februar 2019 mit der GeForce GTX 1660 Ti, die etwa das Leistungsniveau einer GeForce GTX 1070 erreicht. Die GeForce 1650, das langsamste, aber auch preisgünstigste Modell, wurde als Letztes vorgestellt. Um vor allem den kommenden Radeon-RX-5500-GPUs Paroli bieten zu können, wurden im Oktober und November die S(uper)-Modelle eingeführt, die einen schnelleren Grafikspeicher besitzen.

ModellGPU-Basistakt (MHz)GPU-Turbotakt (MHz)Rechenwerke (CUDA/TMUs/ROPs)Speicheranbindung (Bit)Speicherkap./-typ
GeForce GTX 1660 Ti150017701536/96/481926 GB GDDR6 12 GT/s
GeForce GTX 1660 Super153017851408/88/481926 GB GDDR6 14 GT/s
GeForce GTX 1660153017851408/88/481926 GB GDDR5 8 GT/s
GeForce GTX 1650 Super153017251280/80/321284 GB GDDR5 12 GT/s
GeForce GTX 165014851665896/56/321284 GB GDDR5 8 GT/s
GeForce GTX 163017401785512/32/16644 GB GDDR6

Nvidia Geforce-10-Serie

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Die 2016 erstmals vorgestellten Grafikprozessoren der Pascal-Generation bot NVidia unter der Bezeichnung GeForce-10-Serie an. Sie umfasste neben den Mittelklassemodellen GeForce GTX 1050 (Ti) und GTX 1060 auch die Oberklasse-Modelle GeForce GTX 1070 (Ti) und GTX 1080 (Ti). Auch nach dem Erscheinen der GeForce RTX 2080 Ti gehörte das alte Spitzenmodell noch immer zu den schnellsten GPUs. Die GeForce GTX 1080 Ti war weitaus günstiger zu haben als das entsprechende Nachfolgemodell und erzielte im Full-HD-Modus (1920 x 1080) sogar etwas bessere Leistungswerte.

Technische Daten

ModellRecheneinheitenChiptaktSpeichergröße/-typSpeichertakt (effektiv)Speicheranbindung (Bit)
GeForce GTX 10506401.354 MHz2 GB GDDR51.750 (3.500) MHz128 Bit
GeForce GTX 1050 Ti7681.290 MHz4 GB GDDR51.750 (3.500) MHz128 Bit
GeForce GTX 1060 3 GB11521.506 MHz3 GB GDDR52.000 (4.000) MHz192 Bit
GeForce GTX 1060 6 GB12801.506 MHz6 GB GDDR52.000 (4.000) MHz192 Bit
GeForce GTX 106012801.506 MHz6 GB GDDR52.250 (4.500) MHz192 Bit
GeForce GTX 1070 Ti24321.607 MHz8 GB GDDR52.000 (4.000) MHz256 Bit
GeForce GTX 108025601.607 MHz8 GB GDDR5X2.500 (5.000) MHz256 Bit
GeForce GTX 108025601.607 MHz8 GB GDDR5X2.750 (5.500) MHz256 Bit
GeForce GTX 1080 Ti35841.480 MHz11 GB GDDR5X2.750 (5.500) MHz352 Bit
Titan Xp38401.404 MHz12 GB GDDR5X2.850 (5.700) MHz384 Bit

AMD Radeon-RX-6000-Serie

Am 28. Oktober 2020 hat AMD mit „Navi 21“ die neueste Generation seiner Radeon-Grafikprozessoren (GPUs) vorgestellt, die in direkter Konkurrenz zu der bereits im September erschienenen Ampere-Generation (Geforce-RTX-3000-Serie) des Rivalen Nvidia steht. Die unter der Bezeichnung Radeon-RX-6000-Serie vermarktete GPU-Generation besteht aus der Radeon RX 6800, der Radeon RX 6800 XT und der Radeon RX 6900 XT. Zuerst erscheint am 18. November 2020 die Radeon RX 6800 (XT), danach folgt am 8. Dezember das Top-Modell Radeon RX 6900 XT. Alle Modelle besitzen 16 GB GDDR6-Grafikspeicher mit einer Transferrate von 16 GT/s (GigaTransfers pro Sekunde), der über eine 256 Bit breite Speicherschnittstelle mit der GPU verbunden ist. Am 18. März 2021 wurde die Radeon RX 6700 XT mit 12 GB Speicher zum Verkauf freigegeben. Die Radeon RX 6600 XT, die mit nur 8 GB Speicher ausgestattet ist, erschien im August. Am 13. Oktober folgte dann das Non-XT-Modell. Die vorerst kleinsten Modelle der Serie, die Radeon RX 6500 XT sowie die RX 6400 mit jeweils 4 GB Speicher, wurden am 19. Januar 2022 veröffentlicht.

Im Mai erfolgte dann eine Neuauflage der Serie in Form der Radeon RX 6950 XT, RX 6750 XT und RX 6650 XT. Diese zeichnen sich im Wesentlichen durch höhere Speichertransferraten und einen höheres Leistungslimit bzw. Power Budget aus.

Technische Neuerungen

Gegenüber der RDNA-Architektur (Radeon DNA) der Radeon-RX-5000-Serie wurden mehrere technische Neuerungen eingeführt. RDNA 2 arbeitet vor allem energieeffizienter und erreicht damit höhere Taktfrequenzen bei gleichbleibender Leistungsaufnahme. 

  •  Infinity Cache: Zusätzlich zu den vorhandenen Caches gibt es nun einen von allen Recheneinheiten (Compute Units) gemeinsam nutzbaren L3-Cache mit einer Kapazität von bis zu 128 MB. Dadurch erhöht sich laut AMD bei einem 128 MB großen Infinity-Cache die Datenübertragungsrate der 256 Bit breiten GDDR6-Speicherschnittstelle um den Faktor 2,17 von 512 GB/s auf 1,11 TB/s. Das ist mehr als bei der 384 Bit breiten GDDR6X-Schnittstelle einer Geforce RTX 3090, die nur eine Transferrate von 936 GB/s erreicht. Neben einer höheren Bandbreite führt der Einsatz eines großen L3-Caches auch zu geringeren Zugriffszeiten und einer verbesserten Energieeffizienz.

  • Hardware-Raytracing: Es wird nun die neueste Spiele-Programmierschnittstelle DirectX 12 Ultimate und damit hardwareseitiges Raytracing unterstützt. Die quelloffene Alternative zu Nvidias KI-gestützter Kantenglättung DLAA ist FidelityFX Super Resolution (FSR).

  • Rage-Modus: Kann softwareseitig aktiviert werden, um maximale Leistungsaufnahme (von 255 auf 270 Watt) und Lüfterdrehzahl zu erhöhen. Größter Vorteil gegenüber der manuellen Übertaktung: Die Herstellergarantie für etwaige Schäden bleibt bestehen. Dieser zusätzliche Betriebsmodus steht allerdings nur bei den beiden XT-Modellen zur Auswahl.

  • Smart Access Modus: Normalerweise ist der für die CPU adressierbare bzw. zugängliche Arbeitsspeicherbereich, der von einem PCI-Express-Gerät wie der Grafikkarte genutzt werden kann, auf Blöcke von 256 MB beschränkt. In Verbindung mit einer Ryzen-5000-CPU und X570-/B550-Chipsatz wird diese Grenze aufgehoben, indem ein direkter Zugriff auf den Grafikspeicher ermöglicht wird.

Insgesamt sollen diese beiden Techniken zusammen die Spielleistung um bis zu 13 Prozent erhöhen.

  • HDMI-2.1-Unterstützung: Ermöglicht die Darstellung von Inhalten mit einer Auflösung von 7680 x 4320 Bildpunkten.

Leistung

Eine Radeon-RX-6800-GPU soll laut AMD in etwa das Leistungsniveau einer Geforce RTX 2080 Ti bzw. einer Geforce RTX 3070 erreichen. Allerdings nur in Kombination mit einer Ryzen-5000-CPU (Smart-Access-Modus aktivieren). Das XT-Modell soll dementsprechend mit einer Geforce RTX 3080 konkurrieren. Die Leistung der Radeon RX 6900 XT soll mit der einer Geforce RTX 3090 vergleichbar sein.

  • Radeon RX 6400

Die Radeon RX 6400 ist das langsamste Modell der RX-6000-Serie. In Puncto Leistung liegt sie sogar noch hinter der älteren Radeon RX 570. Die limitierenden Faktoren sind die selben wie bei der Radeon RX 6500 XT.

  • Radeon RX 6500 XT

Die in 6 nm gefertigte Radeon RX 6500 XT fällt leistungsmäßig teilweise sogar hinter ältere Modelle wie die Radeon RX 580 zurück. Das liegt vor allem am knapp bemessenen Grafikspeicher, der nur über eine schmale 64-Bit-Schnittstelle angebunden ist, und dem relativ kleinen Infinity Cache von 16 MB. Da ihr bei Zugriffen auf den Arbeitsspeicher zudem nur 4 PCI-Express-Lanes zur Verfügung stehen, ergeben sich weitere Leistungseinbußen beim Einsatz in Systemen mit PCI-Express-3.0-Schnittstelle.

  • Radeon RX 6600

Der Rückstand von AMDs zweitkleinster GPU zur direkten Konkurrentin in Form der Geforce RTX 3060 liegt zwischen 7 Prozent bei FullHD-Auflösung und 19 Prozent bei UltraHD-Auflösung. Sie ist im Durchschnitt 19 Prozent langsamer als die Radeon RX 6600 XT.

  • Radeon RX 6600 XT

Die Radeon RX 6600 XT liegt in den Leistungstests vor der Radeon RX 5700 XT und kann sich in den meisten Fällen auch gegenüber einer Geforce RTX 3060 durchsetzen. Kommt allerdings Raytracing mit ins Spiel, muss sich die Radeon RX 6600 XT mit deutlichem Abstand geschlagen geben. Dies liegt vor allem an dem mit 8 GB sehr knapp bemessenen Grafikspeicher, der auch weniger effizient verwaltet wird als bei Nvidia-Geforce-RTX-3000-Grafikprozessoren.

  • Radeon RX 6700 XT

Die Leistung der Radeon RX 6700 XT bewegt sich in den meisten Spiele-Leistungstests etwa auf dem Niveau einer Geforce RTX 3060 Ti. Aufgrund des größeren Speichers kommt es allerdings auch bei aktiviertem Raytracing nicht zu Nachladerucklern oder Verzögerungen bei der Darstellung von Texturen.

  • Radeon RX 6800

Im Gegensatz zur Radeon RX 6800 XT kann die kleinere Radeon RX 6800 das direkte Konkurrenzmodell Geforce RTX 3070 leistungsmäßig sogar überholen.

  • Radeon RX 6800 XT

Die Radeon RX 6800 XT kann die Erwartungen im Leistungstest der PCGH nicht erfüllen. Sie muss sich knapp einer Geforce RTX 3080 geschlagen geben, die im Durchschnitt zehn Prozent schneller arbeitet. Anders als bei den Leistungstests von AMD waren allerdings weder SAM (Smart Access Mode, s.o.) noch Rage-Modus aktiviert.

  • Radeon RX 6900 XT

Mit einer durchschnittlichen Mehrleistung von nur sechs Prozent gegenüber der Radeon RX 6800 XT liegt auch die schnellste Gaming-GPU von AMD knapp unterhalb des Leistungsniveaus einer Geforce RTX 3080. Bei aktiviertem SAM (Smart Access Memory) hingegen kann die Radeon 6900 XT das Nvidia-Modell überholen. Je niedriger die Auflösung, desto höher ist der Leistungsvorsprung durch SAM.

 

 

Energieeffizienz / Stromverbrauch

Die maximale Leistungsaufnahme einer Grafikkarte (Total Board Power) mit Radeon-6800-GPU betragt 250 W, bei den anderen beiden sind es 300 W. Damit ist vor allem die Radeon RX 6900 XT erheblich sparsamer als eine Geforce RTX 3090 mit 350 W. Die sparsamste und effizienteste GPU im Test ist die Radeon RX 6500 XT mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 100 W. Sie ist bislang auch der  einzige Grafikchip der Serie, der im neuen 6-nm-Verfahren gefertigt wird. Am schlechtesten in Puncto Energieeffizienz schneidet die Radeon RX 6700 XT ab.

Preise (UVP des Herstellers)

  • Radeon RX 6400 – 180 EUR
  • Radeon RX 6500 XT – 209 EUR
  • Radeon RX 6600 – 339 EUR
  • Radeon RX 6600 XT – 379 EUR
  • Radeon RX 6700 XT – 479 EUR
  • Radeon RX 6800 – 579 EUR
  • Radeon RX 6800 XT – 649 EUR
  • Radeon RX 6900 – 999 EUR

 

 

Technische Daten

ModellTurbotakt in Spielen (MHz)Compute-/RT-EinheitenFP32/TMUs/ROPsSpeicheranbindung (Bit)Infinity Cache (Kapazität MB)Speicherkap./-typ
Radeon RX 6900 XT2015805120/320/12825612816 GB GDDR6
Radeon RX 6800 XT2015724608/288/12825612816 GB GDDR6
Radeon RX 68001815603840/240/9625612816 GB GDDR6
Radeon RX 6700 XT2424402560/160/641929612 GB GDDR6
Radeon 6600 XT2359322048/128/64128328 GB GDDR6
Radeon RX 66002044281792/112/64128328 GB GDDR6
Radeon RX 6500 XT2610161024/64/3264164 GB GDDR6
Radeon RX 6400203912768/48/3264164 GB GDDR6

AMD Radeon-RX-5000-Serie

Zusammen mit den Prozessoren der Ryzen-3000-Serie kamen am 7. Juli 2019 auch die ersten Grafikkarten mit den neuen Grafikprozessoren der Navi-Generation auf den Markt: Die Radeon 5700 und die Radeon 5700 XT (jeweils Navi 10). Im Dezember folgte dann das beschnittene Modell Radeon 5500 XT (Navi 14). Dieses hat weniger Recheneinheiten, eine mit 128 Bit nur halb so breite Speicheranbindung und ist wahlweise mit 4 oder 8 GB Grafikspeicher erhältlich. Die wichtigsten Neuerungen bzw. Unterschiede im Vergleich zum Vorgänger „Radeon Vega“:

RDNA ersetzt GCN (Graphics Core Next)

Erstmals seit 2012 hat AMD den internen Aufbau seiner GPUs überarbeitet und bezeichnet das neue Chipdesign als Radeon-DNA-Architektur (RDNA). RDNA ist noch besser an den spezifischen Programmcode von Spielen angepasst und erhöht so die Anzahl der pro Arbeitstakt ausgeführten Befehle (IPC, Instructions per cycle). Der wichtigste Unterschied zur GCN-Architektur liegt in der Art und Weise, wie die Befehle abgearbeitet werden.

  • Mehrere Befehle werden wie bei jeder modernen GPU vor der Ausführung in Gruppen (AMD bezeichnet sie als „Wavefronts“) eingeteilt. Während bei GCN diese kleinste Ausführungseinheit noch 64 Befehle umfasste, kann sie bei RDNA auch nur aus 32 Instruktionen bestehen. Die feinere Einteilung führt zu einer besseren Auslastung der Ausführungseinheiten
  • Die neue Architektur verfügt über breitere SIMD-Recheneinheiten, die doppelt so viele Befehle gleichzeitig ausführen können (32 statt 16). Auf die Weise wird die Ausführungszeit für eine Wavefront von vier auf zwei Taktzyklen verringert.

Neuer L1-Cache verringert Zugriffszeiten

Zusätzlich wurde auch das Cache-Konzept überarbeitet: Zwischen den beiden bereits vorhandenen Cache-Ebenen wurde eine weitere Hierarchieebene eingeführt Der bisherige L1-Cache rückt dadurch auf die oberste Ebene L0. Durch den neuen L1-Cache sinkt die Zugriffszeit, da insgesamt weniger Zugriffe auf den langsameren L2-Cache notwendig sind.
Quelle

GDDR6-Grafikspeicher

Statt teurem HBM2-Speicher (High Bandwidth Memory Generation 2) wird nun wie bei der Konkurrenz der etwas langsamere, aber dafür günstigere GDDR6-Speicher verwendet. Außerdem lassen sich die Speicherchips leichter, kühlen, da sie sich nicht direkt neben der GPU befinden müssen Der Grafikspeicher ist über eine 256 Bit breite Schnittstelle mit dem Grafikchip verbunden und hat eine Übertragungsrate von 14 Gigatransfers pro Sekunde (GT/s).

7-nm-Fertigungsprozess

Kleinere Strukturen sorgen dafür, dass die neuen GPUs eine höhere Leistung bei gleichzeitig geringerem Stromverbrauch bieten. Erste Tests zeigten bereits, dass die neuen Grafikchips viel energieeffizienter als ihre Vorgänger arbeiten.

PCI-Express-4.0-Schnittstelle

Verdoppelt die theoretisch  erzielbare Datenübertragungsrate zwischen GPU und Arbeitsspeicher von ca. 16 GB/s auf 32 GB/s. Voraussetzung dafür ist ein Mainboard mit X570-Chipsatz und ein Ryzen-3000-Prozessor.
Quelle

Modellübersicht

Die folgende Tabelle listet die wichtigsten technischen Spezifikationen der Referenzmodelle von AMD auf. Basis- und Turbotakt sind bei Grafikkarten, die von anderen Herstellern produziert werden, in der Regel höher angesetzt.

GPUBasistakt (MHz)Turbotakt (MHz)SPs/TMUs/ROPsSpeicheranbindung (Bit)Grafikspeicher
Radeon RX 5700 XT160517552560/160/642568 GB GDDR6
Radeon RX 5700146516252304/144/642568 GB GDDR6
Radeon 5600 XT113013752304/144/641926 GB GDDR6
Radeon 5500 XT/8G160717171408/88/321288 GB GDDR6
Radeon 5500 (XT)/4G160717171408/88/321284 GB GDDR6

AMD Radeon VII

Anfang Februar hat AMD die Radeon VII auf den Markt gebracht. Es handelt sich dabei um den ersten und wohl einzigen Ableger der eigentlich für den professionellen Bereich (z.B. CAD) entwickelten Vega-20-GPU. Mit dem Erscheinen der Radeon-RX-5000-Serie am 7. Juli 2019 wurde die Produktion eingestellt. AMD wollte mit der Radeon VII kurzfristig die entstandene Leistungslücke zwischen der RX-Vega- (Vega 10) und der GeForce-20-Serie des Konkurrenten NVidia verkleinern. Die Unterschiede werden in der folgenden Tabelle kurz zusammengefasst:

GPU
Struktur- breite
Chiptakt (Normal/Turbo)
SPs/TMUs/ROPs
Grafikspeicher (Größe/Typ)
Anbindung (Breite/ Durchsatz)
GeForce RTX 2080
12 nm 1515/1800 MHz 2944/184/64 8 GiB GDDR6 256 Bit/448 GB/s
Radeon VII 7 nm 1400/1750 MHz 3840/240/64 16 GiB HBM2 4096 Bit/1024 GB/s

Die beiden herausragenden Merkmale der Radeon VII, die sie auch für PC-Spieler interessant macht, sind der extrem große und schnelle Speicher (HBM = High Bandwidth Memory, Speicher mit hoher Bandbreite) sowie das verbesserte Fertigungsverfahren mit einer Breite der kleinsten fertigbaren Struktur von nur noch 7 Nanometern (1 Nm entspr. einem Millardstel Meter).

 

16 GiB HBM2-Grafikspeicher

Der größte Trumpf der GPU gegenüber der Konkurrenz und auch des Vorgängers sind der mit 16 GiB im Vergleich doppelt so große Grafikspeicher. Selbst NVidias Spitzenmodell, die GeForce RTX 2080 Ti, verfügt nur über 11 GiB. Die Datenübertragung zwischen GPU und Grafikspeicher erfolgt über 4.096 Leitungen. Dadurch ergibt sich ein wesentlich höherer Durchsatz als bei einer GeForce RTX 2080 mit nur 256 Leitungen. In den Leistungstests macht sich der größere und schnellere Speicher vor allem bei höheren Auflösungen bemerkbar.

7-nm-Fertigungsverfahren

 

Das neue Fertigungsverfahren ermöglicht es, mehr Funktionseinheiten auf einer kleineren Chipfläche unterzubringen und die entstehende Verlustwärme zu verringern. Außerdem konnte dadurch die Taktfrequenz im Vergleich zum Vorgänger um 10 bzw. 13 % (maximal erreichbare Taktfrequenz im Turbomodus) erhöht werden –  bei gleichzeitig niedrigerem Stromverbrauch. Dennoch ist die GeForce RTX 2080 noch sparsamer und effizienter.

 

Leistung

Wenn man das Gesamtbild betrachtet, liegt die Radeon VII leistungsmäßig zwischen einer GeForce GTX 1070 und einer GeForce RTX 2080. Im Vergleich zum Vorgängermodell RX Vega 64 ist sie durchschnittlich um 25 % schneller. Allerdings kann sie ihre volle Leistung erst in höheren Auflösungen voll entfalten und kommt dort nahe an das direkte Konkurrenzmodell heran. Auch wenn die neue GPU von AMD bei 4K-Inhalten (Ultra-HD, 3840×2160) und hier besonders bei professionellen Anwendungen im Bereich Bild-/Videobearbeitung zweifellos zur Oberklasse gehört, ist sie aufgrund ihres (noch) höheren Preises nur bedingt empfehlenswert. Darüber hinaus wird in vielen Tests moniert, dass die drei Axiallüfter des Referenzmodells extrem laut seien. Dieses Problem kann aber hoffentlich zeitnah durch eine softwareseitige Optimierung der Lüftersteuerung behoben werden.

Quellen:
http://www.pcgameshardware.de/Radeon-VII-Grafikkarte-268194/Tests/Benchmark-Review-1274185/
https://www.gamestar.de/artikel/amd-radeon-vii-im-test,3340176,seite2.html

AMD Radeon-RX-500- und Vega-Serie

AMD bot vor Erscheinen der Radeon-RX-5000-Serie seine Grafikprozessoren im Mittelklasse-Segment als Radeon-RX-500-Serie an. Dabei handelte es sich aber nur um eine Neuauflage der RX-400-Serie mit leicht erhöhtem Referenztakt. Das Angebot reichte vom eher langsamen Einsteigermodell RX 550 bis hin zum RX 590, das leistungsmäßig etwas über einer NVidia GeForce GTX 1060 lag. Daneben hatte AMD mit der Vega-Serie auch zwei Oberklasse-Modelle für leidenschaftliche Spieler im Sortiment.

Modellübersicht

ModellRecheneinheitenChiptakt (MHz)Speicherkap./-typSpeichertakt (effektiv)Speicheranbindung (Bit)
Radeon RX 5505121.100 MHz2 - 4 GB GDDR53.500 (7.000) MHz128 Bit
Radeon RX 56010241.175 MHz2 - 4 GB GDDR53.500 (7.000) MHz128 Bit
Radeon RX 57020481.168 MHz4 - 8 GB GDDR53.500 (7.000) MHz256 Bit
Radeon RX 58023041.257 MHz4 - 8 GB GDDR54.000 (8.000) MHz256 Bit
Radeon RX Vega 5635841156 MHz8 GB HBM2945 MHz2048 Bit
Radeon RX Vega 6440961247 MHz8 GB HBM2945 MHz2048 Bit

Intel Arc Alchemist

 

Die Arc-A(lchemist)-Grafikprozessorenserie stellt Intels erneuten Versuch dar, auf dem Markt für dedizierte Grafikkarten Fuß zu fassen. Bereits 1998 veröffentliche der Marktführer bei integrierten GPUs mit dem i740 einen Grafikchip für dedizierte Grafikkarten, der sich allerdings gegen starke Konkurrenz nicht durchsetzen konnte und dessen Verkauf bereits im Folgejahr wieder eingestellt wurde. Das bislang einzige Modell der ersten Generation von Arc-GPUs, auch unter dem Namen „Alchemist“ bekannt,  ist der A380. Dieser ist allerdings nur als China-Import erhältlich.

Merkmale

  • Raytracing-Unterstützung
  • AV1-Videobeschleunigung (Encoding und Decoding)
  • Kantenglättung (Anti-Aliasing) mit XeSS (Xe Super-Sampling)
  • Modernes 6-nm-EUV-Fertigungsverfahren
  • Arc A380: 1.024 Shadereinheiten / 64 Textureinheiten (TMUs) / 16 Pipelines für Raster-Operationen (ROPs)
  • Arc A380: 2.000 bis 2.350 MHz GPU-Takt
  • Arc A380: 6 GB Grafikspeicher vom Typ GDDR6

Leistung

Leistungsmäßig ordnet sich der erste auf der Xe-HPG-Architektur (HPG = High Performance Graphics) beruhende Grafikchip am unteren Ende der aktuell erhältlichen Grafikprozessoren ein. Selbst die AMD Radeon RX 6400 kann sich noch vor dem A380 positionieren, obwohl diese nur über vier PCI-Express-Lanes ans System angebunden ist und lediglich über 4 GB Grafikspeicher verfügt. Gerade bei älteren System, die keinen erweiterten PCI-Express-Adressraum (resizable BAR) besitzen, sind die Leistungseinbußen noch größer. Störend auf den Spielfluss wirken sich vor allem die häufig auftrenden Mikroruckler infolge sehr stark schwankender Frametimes (Zeiten zum Berechnen eines Bildes) aus.  Die schwache Leistung liegt zum Teil aber auch an einem noch nicht ausgereiften Treiber.

Leistungsaufnahme / Effizienz

Selbst im Leerlauf genehmigt sich der Chip satte 19 Watt, während sich die RX-6400-GPU mit nur 3 Watt begnügt. Selbst eine extrem leistungsfähige RX-6900-XT-GPU benötigt in diesem Betriebsmodus nur etwa die Hälfte der Leistung. Im 3D-Betrieb liegt die Arc380 mit durchschnittlich 74 Watt deutlich hinter der Konkurrenz in diesem Leistungssegment zurück (RX 6400: 52 Watt). Bei der Energieeffizienz (Leistung pro Watt) liegt der Chip auch ganz hinten. Auch  hier können Firmware

 

Quelle: https://www.golem.de/news/arc-a380-im-test-intels-grafikkarte-hat-ein-prae-historisches-problem-2207-166780.html