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Ratgeber: Selbstbau-PC

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Für die meisten Anwender sind die im Fachhandel erhältlichen PC-Komplettsysteme vollkommen ausreichend. Wer allerdings ein maßgeschneidertes System zu einem günstigen Preis möchte und etwas handwerkliches Geschick besitzt, der sollte seinen PC selbst zusammenbauen.

Der Selbstbau-PC bietet größtmögliche Freiheit bei der Auswahl der einzelnen Komponenten (z.B. Gehäuse, CPU, Arbeitsspeicher, Grafikkarte, Festplatte), ohne einen Aufpreis für Zusammenbau, Einrichtung und Funktionstest zahlen zu müssen. Durch die Auswahl optimal aufeinander abgestimmter Komponenten um die CPU herum wird oftmals eine höhere Leistung erzielt als bei einem Komplettsystem mit identischem oder vergleichbarem Prozessor. Trotzdem ist das System dank Einsatz hochwertiger Lüfter und einer Wasserkühlung sehr leise.

Auswahl der Komponenten

CPU und Hauptplatine (auch Main- oder Motherboard)

Zuallererst sollten Sie sich überlegen, welche CPU Sie benötigen. Die CPU ist das Herzstück eines PCs und sitzt auf einem Sockel, der fest mit der Hauptplatine verbunden ist. Welche CPU auf welchem Mainboard funktioniert, wird nicht nur vom Sockeltyp (z.B. 1151, 1200, AM4), sondern auch vom verbauten Chipsatz (z.B. Z390, Z570, X570) bestimmt. Diese Information befindet sich in der Produktbeschreibung des jeweiligen Mainboard-Herstellers. Die vier grossen Mainboard-Hersteller sind Asus, Gigabyte, MSI und ASRock. Wichtige Entscheidungsfaktoren bei der Auswahl des richtigen Mainboards sind neben dem verwendeten Chipsatz der Formfaktor, die Anzahl und Art der zur Verfügung stehenden Schnittstellen und die On-Board-Funktionen wie Audio, WiFi oder LAN. Für Anwender, die ein Maximum an Leistung benötigen, ist auch wichtig, wie viele Leistungsphasen das Mainboard hat und welche XMP-Speichermodule unterstützt werden.

On-Board-Funktionen

  • LAN (Ethernet): Je nach Preisklasse sind im kabelgebundenen LAN (Local Area Network) unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten möglich: 1 GBit/s, 2,5 GBit/s, 5 GBit/s oder 10 GBit/s.
  • Drahtloses Netzwerk (Wi-Fi): Die meisten Mainboards unterstützen die Standards Wi-Fi 5 und Wi-Fi 6. Wi-Fi 5 entspricht dem WLAN-Standard 802.11ac und ermöglicht Datenübertragungsraten von bis zu 6,9 GBit/s, der Nachfolger Wi-Fi 6 bzw. 802.11ax kann theoretisch sogar bis zu 9,6 GBit/s erreichen. In der Praxis ist jedoch kaum ein Unterschied festzustellen. Geschwindigkeitsvorteile ergeben sich nur beim gleichzeitigen Betrieb vieler Geräte.
  • Bluetooth: Viele drahtlose Peripheriegeräte – vor allem Mäuse, Tastaturen und Lautsprecher – unterstützen mittlerweile den Bluetooth-Standard.
  • Audio: Ein HD-Audio-Chip (HD = High Definition) von Realtek gehört zur Standardausstattung eines jeden Mainboards. Im Grunde ist es egal, welches Modell (ALC1200, ALC1220, etc.) verbaut ist, da die meisten Funktionen (z.B. Dolby PCEE, DTS Connect) via Software von Drittanbietern zur Verfügung gestellt werden. Auf jeden Fall eignen sich alle Audio-Chips zur Wiedergabe von DRM-geschütztem (DRM = Digital Rights Management) Mehrkanal-Audio (bis zu zehn Kanäle).

XMP-Speicherunterstützung

Leistungsphasen

Diese Angabe ist vor allem für Anwender von Bedeutung, die den Prozessor übertakten wollen. Die Leistungsphasen oder -stufen sind Teil des Spannungsreglermoduls (Voltage Regulation Module, VRM) und somit hauptsächlich für die Stromversorgung der CPU verantwortlich. Zusätzliche Phasen verbessern die allgemeine Stabilität des Systems (niedrigere Stromspitzen, weniger Unter- oder Überschwinger) und erhöhen die maximal mögliche Stromstärke.

Kühlung

Die meisten Mainboards für Spiele-PCs stellen Kühlkörper zur passiven Kühlung des Spannungsreglermoduls (VRM), der M.2-Steckplätze und des Chipsatzes zur Verfügung. Diese sind zwar nicht zwingend erforderlich, erhöhen aber die Lebensdauer der einzelnen Komponenten und die allgemeine Stabilität des Systems. Setzen Sie sehr schnelle CPUs/M.2-SSDs ein, sollten Sie auf jeden Fall darauf achten, dass genügend Kühlkörper vorhanden sind.

Unterstützung von LED-Beleuchtung

Es gibt zwei Arten von LED-Beleuchtungselementen: Die ältere, „klassische“ RGB-Beleuchtung und die adressierbare RGB-Beleuchtung (ARGB = Addressable RGB). Letztere arbeitet mit nur 5 V statt mit 12 V und ermöglicht die individuelle Ansteuerung jeder einzelnen LED des Beleuchtungselements. Die meisten Mainboards bieten Anschlüsse (Header) für beide Arten an: RGB-Header besitzen 4 Pins, ARGB-Header haben nur 3 Pins. Es gibt allerdings mehrere unterschiedliche, herstellerspezifische Standards: Asus Aura Sync, MSI Mystic Light, Gigabyte RGB Fusion und ASRock Polychrome RGB. Achten Sie deshalb beim Kauf von Komponenten mit LED-Beleuchtung (Speichermodule, Lüfter, Pumpen und LED-Streifen) darauf, dass diese den entsprechenden Standard auch unterstützen.

Grafikkarte und Gehäuse

Die zweitwichtigste Komponente eines PCs ist die Grafikkarte. Deshalb ist diese auch der entscheidende Faktor bei der Wahl des richtigen Gehäuses. Mittlerweile haben zwar viele CPUs eine eigene Grafikeinheit; diese besitzt aber gerade genug Leistung zur flüssigen Wiedergabe von 4K-Videos oder Spielen mit einfacher Grafikdarstellung (z.B. Fortnite). Deshalb wird besonders bei einem Einsatz des PCs als Videospielkonsole oder Spiele-PC eine dedizierte Grafikkarte empfohlen.  Länge und Slotbreite der Grafikkarte bestimmen maßgeblich die zur Auswahl stehenden Gehäuse. Als Slotbreite bezeichnet man die Anzahl der Erweiterungssteckplätze (Slots), die eine Grafikkarte beansprucht. Darüber gibt die Produktbeschreibung des Gehäuseherstellers Auskunft.

 

    Zusammenbau

    large 838655 Um Schäden an der Hardware, die durch statische Aufladung entstehen können, zu vermeiden, sollten Sie sich zuerst erden! Berühren Sie dazu entweder einen Heizkörper oder legen sich ein Erdungsarmband an.

    1. Mainboard vorbereiten

    Bevor Sie das Mainboard in das Gehäuse einbauen, sollten Sie zuerst CPU und CPU-Kühler montieren, die Arbeitsspeichermodule einsetzen und die M.2-Steckplätze bestücken, da Sie jetzt noch mehr Bewegungsfreiheit haben.

    CPU montieren

    Für jede CPU gibt es einen eigens dafür vorgesehenen Sockel auf dem Mainboard. Die CPU wird von einen Hebelmechanismus im Sockel fixiert. Bevor Sie die CPU in den Sockel einsetzen können, müssen Sie zuerst den Hebel lösen. Da Intel-CPUs keine Kontaktpins, sondern Kontaktflächen besitzen, werden sie von einem Rahmen im Sockel gehalten. Hier wird der Hebel zusätzlich durch einen kleinen Haken arretiert. Er muss deshalb zuerst auf die Seite gedrückt werden, um ihn anheben zu können (Abb. 1).

    Schritt 1: Entfernen Sie die Schutzabdeckung vom Sockel.

    Schritt 2: Entriegeln Sie den Sockel, indem Sie vorsichtig den Hebel lösen. AMD-Sockel (AM4): Weiter zu Schritt 4.

    Schritt 3: Klappen sie den Befestigungsrahmen zurück.

    Schritt 4: Legen Sie die CPU vorsichtig in den Sockel ein. Die korrekte Ausrichtung wird durch einen kleinen Pfeil angegeben, der sich in der linken unteren Ecke der CPU befindet (Abb. 2). Dieser muss in der gleichen Ecke sein wie die Markierung am Sockel (Abb. 3).

    Schritt 5: AMD-Sockel (AM4): Drücken Sie den Hebel mit leichtem Druck nach unten. Intel-Sockel (115x, 1200): Klappen Sie den Einbaurahmen wieder nach vorn und drücken den Hebel mit leichtem Druck nach unten, so dass sich die Einkerbung im Rahmen unter die Schraube schiebt. Schieben Sie dann den Hebel unter den Haken.

    Kühlerhalterung montieren

    Wenn Sie ein Mainboard mit Intel-Sockel (115x, 1200) besitzen, müssen Sie je nach Größe des CPU-Kühlers zuerst eine Halteplatte (engl. backplate) auf der Rückseite installieren. Die bei manchen CPUs bereits mitgelieferten Boxed-Kühler oder sehr kompakte Kühler benötigen keine Halteplatte.Die Halteplatte besitzt Befestigungslöcher für verschiedene Sockel. Im Installationshandbuch finden Sie nähere Informationen darüber, an welchen Positionen bei einem bestimmten Sockel die Befestigungsschrauben eingesetzt werden müssen.

    Schritt 1: Setzen Sie die Befestigungsschrauben in die für Ihren Sockel vorgesehenen Löcher in die Halteplatte ein. Welche der mitgelieferten Schrauben an welcher Stelle eingesetzt werden muss, wird im Handbuch beschrieben.

    Schritt 2: Drehen Sie das Mainboard um. Der CPU-Sockel ist auf der Rückseite mit drei Schrauben befestigt. Richten Sie die Halteplatte so aus, dass die drei Befestigungsschrauben durch die Löcher in der Mitte passen. Oft befinden sich auf der Haltplatte Klebeflächen zum Fixieren. In diesem Fall lösen Sie zuerst die Schutzfolien von den Klebeflächen ab und drücken dann die Halteplatte fest gegen den Sockel. Anderenfalls müssen Sie die Halteplatte beim nächsten Schritt manuell festhalten.

    Schritt 3: Schrauben Sie die Abstandshalter auf die Befestigungsschrauben, am besten per Hand und nicht zu fest.

    Schritt 4: Legen Sie die Montagebügel auf die Abstandshalter. Achten Sie darauf, dass Sie den Montagebügel an den für Ihren Sockel vorgesehenen Löchern ausrichten. Beide Montagebügel müssen dabei jeweils mit dem Bogen nach außen und sollten am besten senkrecht zum Sockel ausgerichtet werden. Der Kühler muss so montiert werden, dass die Lüfter mit dem Logo in Richtung Speicherbänke zeigen.

    Schritt 5: Schrauben Sie die Montagebügel mit Hilfe der mitgelieferten Schrauben fest.

    Mainboards mit AMD-Sockel (AM3, AM4) besitzen ein vorinstalliertes Retention-Modul zur Befestigung des bei der CPU mitgelieferten Boxed-Kühler. Dieses besteht aus zwei Plastikbügeln, an denen die Halteklammern des Kühlers befestigt werden können (s. Abb. 4). Wenn Sie einen größeren CPU-Kühler montieren wollen, müssen Sie die Plastikbügel zuerst entfernen.

    Schritt 1: Entfernen Sie die beiden Plastikbügel, indem Sie jeweils die Schrauben an den Enden lösen.

    Schritt 2: Befestigen Sie stattdessen die Montagebügel, die beim Kühler mitgeliefert wurden. Nehmen Sie dazu zuerst einen Abstandshalter und eine passende Schraube zur Hand. Welche der mitgelieferten Schrauben an welcher Stelle eingesetzt werden muss, wird im Handbuch erläutert. Führen Sie dann auf jeder Seite des Montagebügels eine Schraube durch das Loch und die Abstandshalter (mit der breiteren Öffnung nach unten gerichtet).

    Schritt 3: Schrauben Sie nun die Montagebügel mit den Abstandshaltern dazwischen auf der Halteplatte fest. Beide Montagebügel müssen dabei jeweils mit dem Bogen nach außen ausgerichtet werden.

    Wärmeleitpaste auftragen

    Die Wärmeleitpaste verbessert die Wärmeübertragung zwischen der Kühlfläche der CPU (engl. heatspreader) und dem Kühler. Sie schließt Hohlräume, die infolge mikroskopisch feiner, mit dem bloßen Auge nicht erkennbarer Unebenheiten auf dem Heatspreader entstehen.Die Auftragung kann auf viele unterschiedliche Arten erfolgen: In der Praxis sind die Punkt- oder die Kreuz-Methode am effektivsten. Bei Ersterer tragen Sie einen etwa erbsengroßen Punkt in der Mitte der Kühlfläche auf. Die Punkt-Auftragung hat den Vorteil, dass auf keinen Fall Wärmeleitpaste in den Sockel gelangen und so einen Kurzschluss auslösen kann. Bei der Kreuz-Methode müssen Sie darauf achten, dass Sie nicht zu viel Wärmeleitpaste auftragen. Durch den Anpressdruck zwischen CPU und Kühler verteilt sich die Wärmeleitpaste später gleichmäßig als dünner Film über die Oberfläche. Beachten Sie, dass bei manchen Kühlern Wärmeleitpaste bereits vom Hersteller aufgetragen wurde. In diesem Fall müssen Sie vor der Montage unbedingt die Schutzfolie abziehen.

    Kühler installieren

    Nun können Sie den Kühler selbst befestigen. Gegebenenfalls müssen Sie zuvor die installierten Lüfter entfernen, um an die Löcher für die beiden Befestigungsschrauben gelangen zu können. Große Kühler überragen oft die Arbeitsspeicher-Steckplätze. Installieren Sie in diesem Fall zuerst die Speichermodule.

    Schritt 1: Schrauben Sie den Kühlblock mit Hilfe der mitgelieferten Schrauben und eines langen Schraubenziehers (der meistens ebenfalls dem Kühler beiliegt) an beiden Montagebügeln fest. Der Kühlkörper besitzt entsprechende Öffnungen/Aussparungen hierfür. Setzen Sie den Kühler möglichst zentriert und mit ruhiger Hand auf die CPU auf, so dass die Schraublöcher von Haltebrücke und Montagebügel übereinander liegen. Achten Sie darauf, den Kühler nach dem Aufsetzen nicht wieder anzuheben, da sich sonst Luftbläschen in der Wärmeleitpaste bilden können. Ziehen Sie die Schrauben abwechselnd fest, damit sich die Wärmeleitpaste gleichmäßig auf der CPU verteilt.

    Schritt 2: Befestigen Sie den/die Lüfter mit den mitgelieferten Halteklammern am Kühlkörper. Diese werden auf der einen Seite zwischen den Kühlerlamellen und auf der anderen Seite an den Ecken des Lüfters eingehängt. Richten Sie den Lüfter mit dem Logo nach vorn (in Richtung Speicherbänke) aus, so dass er die kalte Luft von der Gehäusefront ansaugt.

    Schritt 3: Schließen Sie das Lüfterkabel an den mit CPU_FAN gekennzeichneten 3- oder 4-Pin-Anschluss auf dem Mainboard an. Auch wenn ihr Lüfter spannungsgesteuert ist und deshalb nur 3 Pins besitzt, können Sie ihn ohne Probleme an einem 4-Pin-Anschluss betreiben.

    Arbeitsspeichermodule einsetzen

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    Die meisten Mainboards besitzen entsprechend der Formfaktor-Spezifikation entweder zwei (Mini-ITX, teilweise auch Micro-ATX) oder vier Steckplätze (MicroATX, ATX, E-ATX) für DIMM-Speichermodule (Dual Inline Memory Module). Diese werden auch als Speicherbänke bezeichnet. Um beide Speicherkanäle (Dual Channel) nutzen zu können, sollten Sie immer zwei oder vier Module einsetzen. Die Module müssen die gleichen Parameter (Taktfrequenz, Spannung, Latenzen) besitzen, aber nicht die gleiche Kapazität. Beachten Sie, dass bei vier Speicherbänken die Bänke 1 und 2 dem ersten Speicherkanal und die Bänke 3 und 4 dem zweiten Speicherkanal zugeordnet sind. Beim Einsatz von Speichermodulen mit unterschiedlicher Kapazität muss die Kapazität pro Kanal natürlich identisch sein. Beispiel: Für 24 GB Arbeitsspeicher wird pro Kanal je ein Modul mit 4 (Bank 1 + 3) und 8 GB (Bank 2 + 4) benötigt.

    Schritt 1: Kippen Sie die Halteklammern an beiden Seiten nach aussen (s.Abb. u.).

    Schritt 2: Drücken Sie das Modul so lange vorsichtig in den Steckplatz hinein, bis die Halteklammern einrasten. Achten Sie auf die Kerbe an der Unterseite des Moduls. Diese verhindert, dass das Modul falsch herum eingesetzt werden kann.

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    M.2-Steckplätze bestücken

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    Die M.2-Steckplätze auf dem Mainboard sind in der Regel für schnelle SSD-Laufwerke mit einer Breite von 22 mm und einer maximalen Tiefe bzw. Länge von 110 mm (22110-Format) vorgesehen, wobei die meisten SSDs eine Länge von 80 mm haben (2280-Format). Sie befinden sich neben den PCI-Express-Steckplätzen. Bei Mini-ITX-Hauptplatinen mit zwei M.2-Schnittstellen befindet sich der zweite M.2-Steckplatz auf der Rückseite. Beachten Sie die Nummerierung der M.2-Steckplätze: Die M.2-SSD mit dem Betriebssystem sollte in den Steckplatz mit der Nummer 1 gesteckt werden.

    Schritt 1: Wenn ein Kühler vorhanden ist, müssen Sie diesen zuerst entfernen. Lösen Sie dazu die beiden Schrauben an den Enden.

    Schritt 2: Halten Sie die SSD in einem leicht schrägen Winkel und schieben diese mit etwas Druck in den Steckplatz hinein. Die Kerbe in der Kontaktleiste verhindert, dass die Karte verkehrt herum eingesetzt werden kann.

    Schritt 3: Drücken Sie die SSD nach unten und fixieren diese mit der beim Mainboard mitgelieferten Befestigungsschraube. Wenn ein Kühler vorhanden ist, befestigen Sie diesen mit den beiden Schrauben an den Enden.

    2. Mainboard einbauen

    Nachdem CPU, Arbeitsspeichermodule und M.2-SSD-Laufwerke auf dem Mainboard montiert wurden, kann es in das Gehäuse eingebaut werden.

    Öffnen des Gehäuses

    Ein modernes Tower-Gehäuse besteht in der Regel aus zwei Kammern: Der Mainboard-Kammer, in der sich neben der Hauptplatine auch die Gehäuselüfter und bei einigen Big-Tower-Gehäusen die 5,25″-Einbauschächte für optische Laufwerke befinden, und der Kabelmanagement-Kammer, welche Kanäle und Befestigungen für Kabel sowie Festplatten- und SSD-Halterungen enthält. Um Zugang zur Mainboard-Kammer zu erhalten, müssen Sie das linke Seitenteil entfernen. Lösen Sie dazu die Schrauben auf der Rückseite des Gehäuses. Bevor Sie das Seitenteil abnehmen können, müssen Sie es zuerst mit etwas Druck zurückschieben. Die Schrauben lassen sich meistens sogar ohne Schraubenzieher entfernen.

    Abstandshalter montieren

    Abstandshalter sind Schrauben mit einem sechseckigen Gewinde als Kopf, die einen direkten Kontakt des Mainboards mit dem Gehäuse und damit Kurzschlüsse verhindern sollen. Da Tower-Gehäuse in der Regel Bohrungen für verschiedene Mainboard-Formfaktoren besitzen, müssen die Abstandshalter an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Die folgende Abbildung zeigt, in welche Bohrungen Abstandshalter beim entsprechenden Formaktor geschraubt werden müssen:

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    • Bei Mini-ITX-Hauptplatinen werden nur diese vier Abstandshalter benötigt: 1, 2, 4 und 5.
    • Bei Micro-ATX-Hauptplatinen sind doppelt so viele Abstandshalter notwendig: 1 – 8.
    • Bei ATX-Mainboards müssen sogar neun Abstandshalter montiert werden: 1 – 6 und 9 – 11.

    E/A-Blende einsetzen

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    Nachdem Sie die Abstandshalter in die dafür vorgesehenen Bohrungen geschraubt haben, setzen Sie die mit dem Mainboard mitgelieferte E/A-Blende (engl. I/O-Shield) auf der Rückseite des Gehäuses ein, sofern diese nicht bereits am Mainboard befestigt ist. Die E/A-Blende gewährleistet die elektromagnetische Abschirmung und verhindert das Eindringen von Staub und Schmutz. Drücken Sie die E/A-Blende von innen in die rechteckige Aussparung hinein, so dass diese einrastet.

    Mainboard montieren

    Richten Sie das Mainboard zunächst so aus, dass die rückwärtigen externen Anschlüsse in Richtung E/A-Blende zeigen. Halten Sie es bei der Platzierung auf den Abstandshaltern in einem leicht schrägen Winkel, so dass die Anschlüsse in die entsprechenden Aussparungen der E/A-Blende hineingeschoben werden können. Bei einer fest montierten E/A-Blende muss diese in die dafür vorgesehenen Öffnung auf der Rückseite des Gehäuses eingepasst werden. Normalerweise sollten die Borlöcher auf dem Mainboard dann fast deckungsgleich mit den entsprechenden Gewinden in den Abstandshaltern sein. Nun können Sie das Mainboard mit den entsprechenden Schrauben (siehe Handbuch) befestigen – übertreiben es dabei aber nicht! Es reicht, die Schrauben gerade so fest zu ziehen, dass sich das Mainboard nicht mehr bewegen lässt.

    3. Netzteil einbauen

    Im nächsten Schritt sollten Sie das Netzteil ins Gehäuse einbauen. Bei Tower-Gehäusen befindet sich der dafür vorgesehene Einschub unten auf der Rückseite. Wenn das Gehäuse im unteren Bereich nur wenig Platz bietet, sollten Sie bei einem modularen Netzteil die benötigten Kabelstränge bereits vor dem Einbau in die entsprechenden Buchsen einstecken.

    Netzteil einbauen

    Schritt 1: Entfernen Sie die Befestigungsschrauben unten auf der Rückseite des Gehäuses. Wenn Ihr Gehäuse keinen eigenen Befestigungsrahmen für das Netzteil besitzt, weiter mit Schritt 4.Schritt 2: Befestigen Sie das Netzteil mit den mitgelieferten Schrauben am Rahmen.Schritt 3: Schieben Sie das Netzteil in den Einschub hinein und schrauben Sie den Rahmen am Gehäuse fest (s. Abb. 1 + 2). Schritt 4: Schieben Sie das Netzteil seitlich in das Gehäuse so hinein, dass sich die Schraublöcher des Netzteils direkt hinter den Bohrungen im Gehäuse befinden. Schrauben Sie es mit den mitgelieferten Schrauben fest.

    Mainboard- und CPU-Stromkabel verbinden

    Der 24-Pin-ATX-Stromanschluss befindet sich auf der rechten Seite des Mainboards neben den Arbeitsspeicher-Steckplätzen. Aus Gründen der Kompatibilität zu älteren Mainboards besteht der dazugehörige Verbinder bei den meisten Netzteilen aus einem 20-Pin- und einem 4-Pin-Stecker. Bei aktuellen Mainboards müssen Sie beide Stecker miteinander verbinden. Achten Sie darauf, dass sich beim Einstecken der Plastikstift am 20-Pin-Stecker vollständig über die Nase an der Buchse schiebt.

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    Der 8-Pin-EPS12V-Anschluss auf der oberen Seite des Mainboards wird für die Stromversorgung der CPU benötigt. Er ist bei einigen Netzteilen auf zwei 4-Pin-Stecker (P4) aufgeteilt, die bei aktuellen Mainboards beide eingesteckt werden müssen.

    4. Frontblenden-Anschlüsse verbinden

    Nachdem Sie Mainboard und Netzteil ins Gehäuse eingebaut haben, können Sie die internen Anschlüssen des Mainboards mit der Frontblende (s. Abb. 1) verbinden. Die meisten Frontblenden besitzen neben dem Netzschalter und den Status-LEDs auch Anschlüsse für Mikrofon/Kopfhörer (Audio-In/Audio-Out) und USB (Typ-A und Typ-C). Diese müssen mit den entsprechenden internen Anschlüssen auf der Hauptplatine verbunden werden.

    Um an den Kabelstrang mit den Fronblenden-Steckern heranzukommen (s. Abb. 2), müssen Sie zuerst das rechte Seitenteil am Gehäuse entfernen. Dahinter befinden sich auch die Kabelschächte und die Kabeldurchführungen in die Mainboard-Kammer. Bevor Sie den jeweiligen Stecker mit dem entsprechenden Anschlüssen auf dem Mainboard verbinden, sollten Sie zuerst die Haltebänder oder Kabelbinder entfernen, um die Kabel einzeln verlegen zu können. Benutzen Sie möglichst immer die Kabeldurchführung, die dem jeweiligen Anschluss auf dem Mainboard am nähesten liegt. Vor allem bei Gehäusen mit transparentem Seitenteil sollten Sie die Kabel so verlegen, dass möglichst wenige davon in der Mainboard-Kammer zu sehen sind. Ein sauberes Kabelmanagement erleichtert auf jeden Fall die Fehlersuche sowie das Aufrüsten oder Hinzufügen weiterer Komponenten.

    Netzschalter und Status-LEDs verbinden

    Für die Schalter und Status-LEDs am Frontpanel stellt das Mainboard am unteren Rand (meist in der rechten Ecke) mehrere Anschlusspins zur Verfügung, die mit JFP1, PANEL oder F_PANEL gekennzeichnet sind (s. Abb. 3). Eine nähere Beschreibung zur Belegung der einzelnen Pins finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Mainboards. Wenn Sie die einzelnen Stecker mit dem Mainboard verbinden, sollten Sie auf die richtige Polung achten. Das farbige Kabel ist der Pluspol (+), das weiße oder schwarze Kabel ist der Minuspol (-). Der Pluspol (+) wird zusätzlich durch einen kleinen Pfeil auf der Rückseite des Steckers markiert.  Die meisten Mainboards stellen folgende Anschlüsse zur Verfügung:

    • Netzschalter (Stecker-Beschriftung: POWER SW, Mainboard-Beschriftung: PWRSW/PWRBTN): Mit dieser Taste kann der PC ein- und ausgeschaltet werden.

    • Systembetriebs-LED (POWER LED+ und POWER LED-, PLED/PWR LED): Sie leuchtet, wenn der PC eingeschaltet ist, und blinkt, wenn sich das System im Ruhezustand befindet.

    • Festplattenaktivitäts-LED (HDD LED): Sie leuchtet auf, wenn Daten auf die Festplatte geschrieben oder Daten von ihr gelesen werden.

    • Reset-Taste (RESET SW, RESET): Manche Gehäuse besitzen diesen Schalter, um den PC neu zu starten.

    Darüber hinaus besitzen viele Mainboards auch noch einen Anschluss (JFP2) für einen Systemlautsprecher (SPEAKER). Dieser wird ausschließlich zur Ausgabe der BIOS-Fehlertöne verwendet. Ein Systemlautsprecher wird nur noch selten im Gehäuse selbst verbaut, kann aber separat günstig erworben werden.

    High-Definition-Audioanschluss verbinden

    Die meisten Gehäuse stellen zum Anschluss von Lautsprechern, Kopfhörern, Mikrofonen oder Headsets eine 3,5mm-Klinkenstecker-Buchse zur Verfügung. Manche Gehäuse besitzen auch zwei getrennte Buchsen – eine für Kopfhörer und eine für Mikrofone. Die entsprechenden Anschlusspins für HD-Audio auf dem Mainboard befinden sich meistens in der linken unteren Ecke und sind mit JAUD1 oder F_AUDIO beschriftet (s. Abb. 3). Der zugehörige 9-Pin-Stecker ist mit HD AUDIO beschriftet. Der fehlende Pin (Pin 8) gibt die korrekte Ausrichtung des Steckers vor.

    USB-Anschlüsse verbinden

    Mainboards bieten in der Regel mehrere verschiedene interne USB-Anschlüsse an:

    • USB 2.0: Diese befinden sich normalerweise in unmittelbarer Nähe zum HD-Audio-Anschluss (s. Abb. 3) und besitzen nur neun Pins, da der letzte Pin (Pin 9) in der unteren Reihe unbesetzt ist. Deshalb ist auch in diesem Fall eine falsche Ausrichtung/Polung nicht möglich. Der zugehörige 9-Pin-Stecker ist mit USB 2.0 beschriftet.
    • USB 3.1: Diese liegen ziemlich mittig auf der rechten Seite und besitzen 19 Pins (der letzte Pin in der oberen Reihe fehlt). Eine falsche Ausrichtung wird durch eine Kerbe in der Mitte der Ummantelung des Anschlusses verhindert (s. Abb. 4).
    • USB Typ C: Dieser Anschluss unterstützt je nach Mainboard-Modell unterschiedliche USB-Standards: USB 3.2 Gen1 (5 GBit/s), USB 3.2 Gen2 (10 GBit/s) oder USB 3.2 Gen2x2 (20 GBit/s). Er befindet sich an derselben Stelle wie die USB-3.1-Anschlüsse (s. Abb. 5). Auch hier passt der Stecker nur in einer Richtung in die Buchse.

    5. Gehäuselüfter montieren

    Nachdem Sie das Mainboard eingebaut haben, können Sie die Gehäuselüfter an den dafür vorgesehenen Stellen montieren (s. Abb. 1). Bei den meisten Midi-Tower-Gehäusen gibt es entsprechende Schraublöcher für einen 120- oder 140-mm-Lüfter am Heck (1) sowie bis zu drei 120-mm-Lüftern am Deckel (2) und hinter der Frontabdeckung (3). Manche Gehäuse besitzen zusätzlich noch Platz für bis zu drei 120-mm-Lüfter in der Bodenplatte. Achten Sie bei der Montage der Lüfter auf die korrekte Ausrichtung (s. Abb. 2). Die Luft wird immer von der Seite aus angesaugt, auf der sich das Herstellerlogo befindet. Damit die Frontlüfter die kalte Luft von außen ansaugen, müssen sie also mit dem Logo zur Front hin eingebaut werden. Entsprechend müssen die Lüfter am Heck und am Deckel mit dem Logo nach innen montiert werden, die diese die warme Luft wieder nach draußen befördern sollen. Die Lüfter am Boden saugen zusätzlich kalte Luft von unten an und müssen folglich mit dem Logo nach unten verschraubt werden.

    Gehäuselüfter verbinden

    Für Gehäuselüfter stellen Mainboards je nach Preisklasse einen oder mehrere 3-Pin- oder 4-Pin-Anschlüsse zur Verfügung, die mit SYS_FANx oder CHA_FANx beschriftet sind und sich in der Nähe des ersten PCI-Express-Steckplatzes (s. Abb. 3) und/oder am oberen/rechten Rand befinden. Meistens reichen diese aber nicht aus. Für diesen Fall gibt es mehrere Möglichkeiten:

    • Über ein Y-Splitterkabel oder einen Lüfter-Verteiler (Fan Hub) können bis zu vier Lüfter an einen Lüfteranschluss angeschlossen werden. Allerdings lassen sich diese dann nicht unabhängig voneinander steuern. So wird jeder angeschlossene Lüfter mit dem gleichen Tachosignal betrieben. Es wird empfohlen, nur Modelle desselben Herstellers zu verwenden.
    • Beim Anschluss von mehr als vier Lüftern sollten Sie einen Verteiler mit eigener Stromversorgung verwenden, da sonst der Leistungs- bzw. Drehzahlverlust zu groß wird. Zur Stromversorgung wird in der Regel ein SATA-Stromanschluss genutzt.
    • Die komfortabelste Lösung stellt ein Lüfter-Controller (z.B. Corsair Commander PRO, NZXT RGB & Fan Controller) dar: Damit lässt sich über die mitgelieferte Software jeder angeschlossene Lüfter einzeln steuern. Zusätzlich zum SATA-Stromanschluss benötigen diese Geräte noch einen internen USB-2.0-Anschluss.

    Ein Lüfter-Hub oder -Controller kann mit Hilfe von Klebestreifen, Magneten oder Klettbändern an jeder beliebigen Stelle im Gehäuse befestigt werden – vorzugsweise hinter dem Mainboard (s. Abb. 4).Die meisten Mainboards stellen nur noch 4-Pin-Anschlüsse für PWM-gesteuerte Lüfter zur Verfügung. Sie können daran aber auch ohne Probleme spannungsgesteuerte Lüfter oder mit nur 3 Pins anschließen. Das Mainboard erkennt automatisch, ob am jeweiligen Anschluss ein PWM-  oder ein spannungsgesteuerter Lüfter angeschlossen wurde.

    6. Festplatten und SATA-SSDs einbauen

    Je nach Modell und Größe bietet das Gehäuse an verschiedenen Stellen mehr oder weniger Befestigungsmöglichkeiten für Festplatten- und SSD-Laufwerke. Deshalb lohnt sich besonders an dieser Stelle ein Blick ins mitgelieferte Handbuch.

    • Laufwerkskäfige nehmen Festplatten und SSDs im 2,5-/3,5-Zoll-Format auf, lassen sich entfernen und teilweise auch an anderen Stellen im Gehäuse befestigen, um etwa mehr Platz für ein größeres Netzteil oder eine längere Grafikkarte zu schaffen.
    • Manche Big-Tower-Gehäuse stellen noch einen Schacht für optische Laufwerke (DVD/Blu-ray) im 5,25-Zoll-Format zur Verfügung. HTPC-Gehäuse sind ebenfalls häufig mit einem entsprechende Einschubschacht ausgestattet, allerdings für das kompaktere SlimLine-Format.
    • SSD-Halterungen (engl. brackets) nehmen 2,5-Zoll-SATA-SSDs auf und können für die Montage abgeschraubt werden.

    Die meisten Gehäuse besitzen eine SSD-Halterung hinter der Mainboard-Halteplatte. Deshalb wird im folgenden Abschnitt exemplarisch der Einbau zweier SSDs an dieser Stelle beschrieben.

    SSD-Laufwerke installieren

    1. Entfernen Sie die SSD-Halterung, indem Sie die Befestigungsschraube lösen (s. Abb. 1).

    2. SATA-SSDs besitzen auf der Rückseite vier Schraublöcher zur Befestigung auf einer SSD-Halterung. Befestigen Sie die SSD-Laufwerke mit Hilfe der beim Gehäuse mitgelieferten Schrauben auf der Vorderseite mit den SATA-Anschlüssen nach unten ausgerichtet.

    3. Schrauben Sie die SSD-Halterung wieder fest (s. Abb. 2).

    SSD-Laufwerke verbinden

    Sowohl Festplatten als auch SSDs nutzen zum Datenaustausch die Serial-ATA-Schnittstelle. Sie besitzen links einen 15-poligen-Stromanschluss und rechts einen 7-poligen-Datenanschluss.

    1. Stecken Sie einen mit SATA beschrifteten Stecker vom Netzteil in den SATA-Stromanschluss des Festplatten- oder SSD-Laufwerks. Bei Verwendung eines modularen Netzteils müssen Sie zuerst ein Kabel mit SATA-Steckern mit dem entsprechenden Anschluss am Netzteil (SATA oder DRIVES) verbinden.

    2. Stecken Sie ein SATA-Datenkabel (meistens im Lieferumfang des Mainboards enthalten) in eine SATA-Buchse auf dem Mainboard. Die SATA-Buchsen sind am unteren und am rechten Rand des Mainboards zu finden und mit SATA6G_1, SATA6G_2, etc. beschriftet (s. Abb. 3). Die Anschlüsse können nach oben oder zur Seite hin ausgerichtet sein. In ersterem Fall sollten Sie ein Kabel mit abgewinkeltem L-Typ-Stecker verwenden.

    3. Verbinden Sie das SATA-Datenkabel mit dem SATA-Datenanschluss des Festplatten- oder SSD-Laufwerks.

    Wenn Sie beide Laufwerke verbunden haben, sollte es in etwa so aussehen wie auf Abbildung 4.

    7. Grafikkarte und Erweiterungskarten einbauen

    Im letzten Schritt bauen Sie die Grafikkarte und ggf. weitere PCI-Express-Erweiteiterungskarten ein. Die entsprechenden x16- bzw. x1-Steckplätze (s. Abb. 1) befinden sich unterhalb des M.2-Steckplatzes oder CPU-Sockels.

    Grafikkarte einbauen

    1. Entfernen Sie zuerst die Halterung über den Slotblenden auf der Rückseite des Gehäuses (neben bzw. unterhalb der Belüftungsschlitze für den Hecklüfter. Diese ist meistens mit zwei Schrauben befestigt.

    2. Die Grafikkarte belegt meist zwei Slotöffnungen. Welche Slotblenden herausgebrochen oder abgeschraubt werden müssen, finden Sie am besten heraus, indem Sie die Grafikkarte einfach über den ersten langen PCI-Express-Steckplatz (x16) halten.

    3. Kippen Sie den kleinen Hebel am Ende des Steckplatzes zur Seite (s. Abb. 2). Drücken Sie die Kontaktleiste der Grafikkarten so lange vorsichtig in den Steckplatz hinein, bis der Hebel wieder in die Ausgangsposition zurückspringt.

    4. Schrauben Sie die Grafikkarte an den beiden Slotöffnungen fest. Bei Montage im stehenden Gehäuse müssen Sie die Grafikkarte dabei möglichst gerade halten.5. Befestigen Sie die Halterung über den Slotblenden wieder.

    Stromkabel verbinden

    PCI-Express-Erweiterungskarten mit einer Leistungsaufnahme von mehr als 75 W benötigen eine zusätzliche Stromquelle. Netzteile besitzen deshalb meist mehrere Anschlüsse für PCI-Express-Erweiterungskarten (PCI-E). Diese sind paarweise als 2-Pin- und 6-Pin-Stecker ausgeführt. Grafikkarten verfügen je nach Leistung über eine oder zwei 6- oder 8-Pin-Buchsen (s. Abb. 3). Stecken Sie das mit VGA 1 beschriftete Kabel (2-+6-Pin) in die linke Buchse und das mit VGA 2 beschriftete Kabel (2-+6-Pin) ggf. in die rechte Buchse. Bei modularen Netzteilen muss der entsprechende Kabelstrang zuerst in eine mit PCI-E beschriftete Buchse gesteckt werden. Teilweise sind die Kabel/Buchsen auch einzeln ausgeführt und mit VGA 1 bis 4 durchnummeriert. Achten Sie darauf, dass der Stecker am Netzteil richtig eingerastet ist, da der PC sonst nicht komplett hochfährt.

    Weitere PCI-Express-Karten einbauen

    Mainboards mit einem größeren Formfaktor als Mini-ITX besitzen neben den hauptsächlich für Grafikkarten vorgesehenen langen PCI-Express-x16-Steckplätzen (die elektrisch auch nur als x4 oder x8 ausgeführt sein können) noch weitere, kürzere PCI-Express-x1-Slots. Diese sind für Erweiterungskarten reserviert, die zusätzliche Funktionen bereitstellen, z.B.:

    • Schnittstellenkarten stellen zusätzliche USB-, Firewire- oder Thunderbolt-Anschlüsse zur Verfügung. Ältere Mainboards können so z.B. auch mit den schnelleren USB-3.2-Gen2-Anschlüssen (10 Gbit/s statt 5 Gbit/s Datenübertragungsrate) ausgestattet werden.
    • Netzwerkkarten ermöglichen drahtgebundene Netzwerkverbindungen via Ethernet her.
    • WiFi-/Bluetooth-Karten stellen drahtlose Netzwerkverbindungen mittels WiFi oder Bluetooth her und bringen auch die benötigten Antennen mit.
    • Soundkarten für eine verbesserte Audioqualität, erweiterte Effekte und Kopfhörerverstärker.
    • Capturekarten ermöglichen Live-Streaming zu YouTube, Twitch, etc. ohne Latenzen (Verzögerungen).

    Der Einbau erfolgt ähnlich wie der einer Grafikkarte, mit dem Unterschied, dass diese Erweiterungskarten jeweils nur einen x1-Steckplatz belegen.